Statistisch gesehen muss jeder Vierte in Deutschland sein Arbeitsleben wegen Berufsunfähigkeit vorzeitig beenden. Die häufigsten Gründe dafür sind ernsthafte psychische Erkrankungen. Nur in 10 Prozent aller Fälle ist ein Unfall die Ursache für Berufsunfähigkeit.
Von der staatlichen Rentenversicherung erhalten Sie im günstigsten Fall eine Berufsunfähigkeit in Höhe von rund zwei Dritteln Ihres bisherigen Bruttoeinkommens. Sind Sie nach dem 1.1.1961 geboren, ist es sogar nur noch ein Drittel. Die staatliche Vorsorge kann also keinesfalls Ihren Lebensstandard absichern.
Die meisten Versorgungswerke zahlen nur bei vollständiger Berufsunfähigkeit, während Sie bei teilweiser Berufsunfähigkeit leer ausgehen. Es verbleibt also noch ein ganz erhebliches Restrisiko.
Nur 10 % aller Fälle von Berufsunfähigkeit werden durch Unfälle ausgelöst. Eine Unfallversicherung allein kann also nur einen Bruchteil Ihres Risikos abdecken.
Die Krankentagegeldversicherung zahlt nur für die Dauer einer Krankheit. Unmittelbar nach der Genesung werden die Zahlungen eingestellt. Es besteht daher keinerlei Versicherungsschutz, wenn eine Krankheit oder ein Unfall zur dauerhaften Berufsunfähigkeit führt.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung soll die Einkommenslücke ausgleichen, die sich bei einer vollständigen oder teilweisen Berufsunfähigkeit ergibt. Die optimale Höhe hängt daher davon ab, welcher monatliche Betrag ausgeglichen werden soll.
Darunter ist das Recht des Versicherers zu verstehen, von Ihnen im Fall einer Berufsunfähigkeit die Aufnahme einer anderen Tätigkeit anstelle ihres eigentlichen Berufes aufzunehmen.
Berufsunfähigkeit muss durch ein ärztliches Attest bestätigt werden. Ärzte sind jedoch nicht immer in der Lage, den Krankheitsverlauf über einen sehr langen Zeitraum vorherzusehen. Je kürzer der verlangte Prognosezeitraum ist, desto einfacher ist die Genehmigung einer Berufsunfähigkeitsrente.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zählt zu den Vorsorgeaufwendungen. Ihre Kosten können somit steuerlich abgesetzt werden. Es gilt jedoch für alle Vorsorgeaufwendungen zusammen eine Höchstgrenze von 1900 Euro bzw. 2800 Euro im Jahr.
Die Finanzierung einer Immobilie bewirkt normalerweise hohe Belastungen für viele Jahre, die ein entsprechend hohes Einkommen voraussetzen. Die Berufsunfähigkeitsversicherung deckt das Risiko ab, dass sich dieses Einkommen infolge von Berufsunfähigkeit verringert.
Gute Verträge erlauben einen späteren Berufswechsel, ohne dass dafür eine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich ist. Meist müssen Sie jedoch einen Berufswechsel anzeigen und die Versicherung wird die Prämien entsprechend anpassen.
Die Versicherung entscheidet, wie hoch die Beeinträchtigung bei der Ausübung Ihres Berufs ist. Danach richtet sich dann, ob und in welcher Höhe Sie eine Berufsunfähigkeit erhalten. Grundlage dafür ist ein ärztliches Attest.
